Die Osteopathie ist lebendig und in Bewegung…seit 1870

1874: In den Vereinigten Staaten bestimmt Dr. Andrew T. STILL das Konzept der Osteopathie

1892: Gründung des Ersten Kollegiums der Osteopathie in den USA, die American School of Osteopathy in Kirksville, Missouri

1917: Erstes Colleg für Osteopathie in London: Die British school of Osteopathy durch Dr. John Martin Littlejohn, (ehemaliger Schüler von A. T. Still)

1950: Gründung der Ecole Française d’Ostéopathie durch Paul Geny

1930-1969: Die amerikanische Osteopathen strukturieren sich und erhalten ihre Legislation in 1969

Die Osteopathie kam in den 60er-Jahren nach Frankreich, um die bedeutenden nicht-konventionellen Medizinrichtungen zu vervollständigen.

Ihre Etablierung und Entwicklung, zunächst noch für einen kleinen Kreis bestimmt, haben in ein paar Jahren auf Betreiben der Patienten, welche von der Qualität der Behandlung und der therapeutischen Ergebnisse überzeugt waren, eine bemerkenswerte Steigerung erfahren.

Es ist diese wachsende Nachfrage der Öffentlichkeit, sowie die Berücksichtigung der Osteopathie durch die europäischen Instanzen, die den Gesetzgeber dazu verpflichtet haben, im Jahr 2002 Gesetze zu erlassen und 2007 die Verordnungen zu verkünden.

Trotz dieser gesetzlichen Anerkennung ist es Frankreich noch nicht gelungen, der Osteopathie ihre gesamte Bedeutung zu verleihen, sowohl im Bereich der Ausbildung als auch auf dem Gebiet der beruflichen Ausübung.

Und dennoch stellte die Osteopathie von Anfang an eine echte Alternative in Bezug auf das öffentliche Gesundheitswesen dar. Die Osteopathie, die von dem Amerikaner A.T. Still Ende des 19. Jahrhunderts initiiert wurde, bietet nämlich Eigenschaften einer Medizin, die die konventionelle Medizin in perfekter Weise ergänzen kann, um den Kriterien der WHO bezüglich des Gesundheitszustandes zu entsprechen: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.”

Neben einer standardisierten Medizin, die sich auf die technologische Erstklassigkeit stützt, ermöglicht die Osteopathie mittels ihrer Grundlagenkenntnisse sowie ihrer diagnostischen und therapeutischen Prinzipien eine einzigartige Berücksichtigung des Menschen.

Durch ihren ganzheitlichen Ansatz bezüglich des physischen und psychischen Bereichs, der Geschichte des Patienten und dessen Umfeld, integriert sich die Osteopathie hervorragend in die Geisteswissenschaften.

Außerdem verpflichtet die Fähigkeit des Osteopathen dazu, bei der Behandlung von Patienten, die einen sehr schlechten Gesundheitszustand aufweisen, zugunsten der Patientensicherheit eine semiologische Differentialdiagnostik zu beherrschen. Diese ermöglicht es ihm, Fall für Fall, die Grenzen seines Handlungsbereichs festzulegen und führt zu der notwendigen Zusammenarbeit mit der Schulmedizin.

Schließlich bringt die Osteopathie, die jegliches Verschreiben von Medikamenten und iatrogenen Handgriffen unterlässt, praktisch keine unerwünschte Wirkung mit, solange sie von kompetenten und gut ausgebildeten Osteopathen praktiziert wird.

Die Osteopathie von morgen, zwischen den Geisteswissenschaften und der allopathischen Medizin, bietet eine humanistische Sichtweise der Medizin, die an eine ständige wissenschaftliche Recherche angelehnt ist.